17 Juni, 2015

Vilnius lässt nicht los

Mittwoch, 17. Juni, Tag 13
Gefahrene Kilometer 140,3
Gesamtkilometer 1.312,8
Höhenmeter bergauf 852

Eigentlich sollte es ein ruhiger Tag werden, aber 2 Dinge verhinderten das:
1. zu spät aufgestanden, ich hatte die eine Stunde Zeitunterschied nicht berücksichtigt und
2.  Vilnius konnte mich nicht loslassen. Für die  20 km bis ich Vilnius mit seinen Vorstädten durchquert hatte, brauchte ich 2 Stunden (Baustellen, schlechte Radwege, schwierige Navigation, dichter Verkehr).
Die verlorene Zeit konnte ich nicht wieder aufholen und die Fahrt nach Ignalina, dem heutigen Tagesziel, wurde ein Kampf gegen die Uhr. Bis 21 Uhr sollte ich einchecken, Punkte 21 Uhr war ich hier.
Unterwegs wieder die schöne Landschaft und dicke Wolken vor dem blauen Himmel. Beeindruckend auch die 20 km-Fahrt durch den Labanoro Nationalpark.
Mit Verpflegung für unterwegs hatte ich mich gestern noch in Vilnius eindecken können. Das war auch gut, denn die Möglichkeiten unterwegs was zu kaufen, sind sehr beschränkt. Man muss wirklich die erste Gelegenheit nutzen, wo man was kriegen kann. Wer weiß, wann der nächste Imbiss kommt
Heute habe ich wieder die Einsamkeit gefunden, die ich gesucht habe.
Einmal bekam ich einen Schreck, als mir jemand während der Fahrt auf den Rücken fasste und mich anschob. Eine Gruppe jüngerer Radfahrer kam vom Training und der Trainer erkundigte sich, woher ich mit dem Rad und dem Gepäck komme. Durch die bedruckten Shirts kommt man wirklich schneller mit Leuten ins Gespräch.
Gemeinsam fuhren wir noch ein paar Kilometer, bis sich unsere Wege trennten.
Im Hotel wurde ich schon unruhig erwartet, die Mädels von der Rezeption wollten nach Hause, die Küche hatte sowieso schon zu. Wenigstens ein Bier haben sie mir noch gezapft.
Das Streckenprofil mit 850 Höhenmetern bergauf hat mich ganz schön Kraftreserven gekostet und der Zeitdruck im Nacken verursachte Stress dazu.
Morgen werde ich Litauen schon verlassen und in Lettland ankommen. Meine erste Station wird Daugavpils sein. Das ist keine Biersorte, wie der Name vermuten lässt, sondern eine relativ große Stadt in der Nähe der Grenze. Es sollte eigentlich nicht so eine lange Strecke bis dahin werden. Aber wer weiß.
Jetzt falle ich müde ins Bett.

4 Kommentare:

lettyvanandel@gmail.com hat gesagt…

Wauh Dietmar, super was du machtst. Ich lese sehr gerne deine geschichten. Danke!

Kalle hat gesagt…

Guten Morgen Dietmar, leider ist mein gestriger Kommentar in den Weiten des Internet verschwunden. Egal, wir grüßen Dich vom Frühstückstisch in Ludwigsfelde. Auch wir lesen mit großem Interesse Deine Berichte und freuen uns, wenn Dein Tag erfolgreich verlaufen ist. Eigentlich wollten wir zum Bergfest gratulieren, aber da bist Du ja schon weit drüber. Also wünschen wir Dir für die heitigen Kilometer lust, Kraft und gutes Radlerwetter.
Moni und Kalle

Sybilla Kalweit hat gesagt…

Hallo Dietmar,
.....da kann ich nur den Fahrradhelm ziehen.....
ich hoffe Du hattest einen erholsamen Schlaf und konntest genug Kraftreserven tanken...!
Mental helfen Dir hoffentlich die von uns mitgestrampelten Kilometer. Auf jeden Fall bist Du in unserer Familie Gesprächsthema "Nummer eins".
LG

Manfred hat gesagt…

Mein lieber dietmar.

Du musst mir erlauben das ich ein paar worte zu deinem verhalten sage:

Du sprichst von einsamkeit, von ein paar steigungen die du überwinden musst.

und was ist? Dir gehen steigungen in die knie, es pumpt dich aus.

UND WAS IST?: du bestellst dir fahrradkollegen dich begleiten, dazu hast du auch noch schiebehilfe erhalten.

Das ist dooping "du alter sack" (indsider kennen den hintergrund).

Dietmar mach weiter so

manfred