07 Juni, 2015

Gewitter, Regen, keine Sonne, wenig Wind

Sonntag, 7. Juni, Tag 3
Gefahrene Kilometer 118,8
Höhenmeter bergauf 149,7

Der heutige Abschnitt sollte mich von Poznan nach Wymyslowice führen. Geplant waren 134 km. Eigentlich nicht so das Problem. Da ich aber gestern erst so spät in Poznan ankam und mir nicht die Stadt angucken konnte, wollte  ich mir dafür wenigstens heute eine Stunde Zeit nehmen, um ein paar Eindrücke zu erhalten. Dazu musste ich von der Pension erstmal in die Innenstadt. Die Altstadt ist wirklich sehr schön restauriert. Das können "DIE Polen" wirklich gut. Genau deshalb hat man zu DDR-Zeiten auch polnische Restauratoren am Schloß Sanssouci arbeiten lassen und nicht erst nach der Wende damit angefangen, wie viele glauben. Also für mich steht fest, unbedingt nochmal nach Poznan kommen und die Stadt näher ansehen.
Auf dem Alten Markt um 10 Uhr, also eigentlich eine Stunde  später als ursprünglich geplant, ich war dabei meine Sachen für den Tagesabschnitt zu sortieren, öffneten sich alle Schleusen des Himmels. Blitz und Donner zwangen mich zum Abwarten. Als sich das Gewitter entfernte, fuhr ich um  11 Uhr bei Regen los. Da ich mit Regenbekleidung gut ausgestattet bin, war das auch nicht schlimm. Aber irgendwann ist man trotzdem nass bis auf die Haut. Aber das Wichtigste, die Füße blieben trocken. Nichts ist schlimmer, als beim Radeln an den Füßen zu frieren und am nächsten Tag in die noch nassen Schuhe zu steigen. Ich erinnerte mich dabei heute an die fast komplett verregnete Fahrt mit Dirk auf dem Froschradweg, als wir uns in unserer Not ALDI-Tüten  über die Schuhe gezogen hatten.
Bei der Abfahrt dämmerte es mir schon, dass die Zeit einfach zu knapp wird für die geplante Strecke. Also Tempo machen und los. Tempo machen ging aber nicht. Glattes Kopfsteinpflaster, unbefestigte Waldwege, zahlreiche Pfützen, überspülte Straßen und eine grobe Schotterpiste verhinderten ein zügiges Vorankommen.
In Pobiedziska entschied ich mich dazu, mit dem Zug nach Gniezno zu fahren. Das ersparte mir 30-35 km im Regen und ich gewann etwas Zeit, um mir den Ort Gniezno anzuschauen. Für mich ein echtes Highlight mit Dom (die "Mutter aller Kathedralen"), einer netten Fußgängerzone und einem schönen Marktplatz. Auch hier lohnt bestimmt ein Aufenthalt von 2 Tagen.  Nach Gniezko  fuhr ich durch die mir schon bekannte Landschaft mit vielen Seen, zahlreichen Hügeln und hübschen Dörfern zu meiner Unterkunft Wymyslowice, Busewo 1 - übersetzt "mitten in der Pampa". Die GPS -Daten von Booking.com stimmten nicht, da stand ich auf einem Bauernhof mit kleffenden Kötern. Also schnell weg hier. Beim nächsten Gehöft in 500m Entfernung erklärten mir dann Mutter und Tochter im fließenden polnisch den Weg, den ich aber nur aus der Richtungsweisung mit der Hand verstehen konnte. 21  Uhr 30 war ich endlich angekommen.
Die Pension ist sehr nett, ein umgebauter Bauernhof mit schöner alter Einrichtung. Als ich fragte, wo ich meine nassen Sachen und gewaschenen Sachen trocknen kann, nahm mir die Frau hinterm Tresen die Wäsche aus der Hand und ich krieg sie morgen trocken wieder. Super Service.
Trotz der Abkürzung mit der Bahnfahrt wurden es aber heute doch wieder 119 km.
Morgen ist eine Sprintetappe von etwa 80 km bis nach Wloclawek angesagt, bevor dann für Dienstag wieder 130 km geplant sind.

4 Kommentare:

Eric hat gesagt…

Immerhin eine gute Leistung!

lettyvanandel@gmail.com hat gesagt…

Super und viel spass heute

Unknown hat gesagt…

Ich bin froh, dass jetzt die Sonne wieder für dich scheint!

Unknown hat gesagt…

Ich schicke mal ein bisschen von unserem guten Wetter hinterher!
In Zukunft nur noch mäßig Sonne und immer Rückenwind!
LG Barbara